Kammweg

Der alte Kammweg

Der original Kammweg wurde bereits 1904 eröffnet. Er führte entlang der Kammlinien vom Elstergebirge, Erzgebirge, Böhmischer Schweiz, Lausitzer Gebirge, Jeschkengebirge, Iser- und Riesengebirge, Glatzer Schneegebirge bis zum Altvatergebirge. Er war zu seiner Zeit mit dem Kammzeichen markiert und mit über 700 Kilomketern der längste Wanderweg Europas.

Alte Kammweg-Grußkarte
Alte Kammweg-Grußkarte

Einer der Hauptinitiatoren des bereits 1902 u. a. vom Gebirgsverein für das nördlichste Böhmen projektierten „Kammweges“ war der Gymnasiallehrer Anton Amand Paudler (1844–1905), Mitbegründer des Excursionsclubs (Wandervereins) in Nordböhmen, der den Abschnitt vom Jeschken zum Rosenberg in seinem 1904 erschienenen Buch „Der neue Kammweg vom Jeschken zum Rosenberg“ beschrieben hat. Geplant war eine Trassierung über alle Grenzgebirge Böhmens und Mährisch-Schlesiens von der Donau bis zur Oder, in der längsten Ausdehnung führte der Weg vom Hainberg bei Asch (tschechisch Háj u Aše) bis zum Altvater (Praděd) im Altvatergebirge.

Nach dem Krieg endete die Kammwegtradition. Die Wanderwege sind zwar teilweise erhalten geblieben, doch ihre Pflege und vor allem die Markierung ging mit den Jahren verloren.

Erst nach 1990 und vor allem mit dem Beitritt der Tschechischen Republik und Polen zur Europäischen Union und zum Schengen-Raum, ist es wieder möglich, auf dem alten Kammweg unkompliziert zu wandern.

Der neue Kammweg

Am 13. Mai 2011 wurde feierlich der Kammweg Erzgebirge-Vogtland eingeweiht. Er hat vom eigentlichen Kammweg, der bereits 1904 eröffnet wurde, nur den Name übernommen. Da er nicht über die höchsten Erhebungen des Erzgebirges führt, die den Gebirgskamm darstellen, ist der Kammweg Erzgebirge-Vogtland maximal ein Höhenwanderweg, aber auf gar keinen Fall ein Kammweg.

Kammweg – das Original!

Auf kammweg.org soll dem alten und ursprünglichen Kammweg wieder neues Leben eingehaucht werden. Denn er ist mit Abstand von der Wegführung her landschaftlich der schönste Kammweg.

Es wird nicht immer möglich sein, der alten Wegführung von 1904 zu folgen. In den Jahren sind aus „Fahrwegen“ viel befahrene Straßen geworden und einige Orte, durch die der Kammweg führte, gibt es nicht mehr. Zum Beispiel ist an der Stelle, wo sich einst die königliche Bergstadt Preßnitz (Přísečnice) befand, heute ein Stausee. Die, wenn notwendig, geänderte Wegführung, wird aber der Schönheit und Einmaligkeit des original Kammweges keinen Abbruch tun.

Teil des original Kammweges bei Boží Dar (Gottesgab) im böhmischen Erzgebirge. Foto: Chris Bergau/bergau-media.com
Teil des original Kammweges bei Boží Dar (Gottesgab) im böhmischen Erzgebirge. Foto: Chris Bergau